Unsere solidarische Humuswirtschaft: die erste SoHuWi der Welt

Unsere solidarische Humuswirtschaft: die erste SoHuWi der Welt

meine Erd(im)puls Story:
„How do we change the world? Change the story!“ sagt Charles Eisenstein. Und genau das möchte ich mit meiner Erd(im)puls-Story tun.

Meistens erzählen wir uns die Geschichte vom Klimawandel so, dass sie bei uns große Schuldgefühle auslöst. Als könnten wir das selbst verursachte Unheil bestenfalls etwas aufhalten. So wie es bei der Berechnung vom Ökologischen Fußabdruck eigentlich nur darum geht, diese Schuld etwas zu schmälern. Diese Geschichte möchte ich ändern und ich bin nicht allein damit, denn:

„Klimawandel ist umkehrbar, Ökosysteme sind heilbar..

…durch regenerative aufbauende Methoden der Landbewirtschaftung in Stadt und Land“ schreiben Ute Scheub und Stefan Schwarzer in ihrem Buch „Die Humusrevolution“.

Ich glaube fest daran, dass wir Menschen in der Lage sind, den Schaden, den wir der Erde antun, nicht nur zu reduzieren, sondern tatsächlich auch zu heilen (und damit auch uns) und der Erde richtig gut zu tun.
Ich fühle mich dazu aufgerufen – auch wenn der Rest der Welt mich für größenwahnsinnig halten mag!

Ein Handlungsfeld ist dabei für mich unsere Solidarsiche Humus Wirtschaft (SoHuWi). Sie läuft jetzt schon das zweite Jahr. 33 Menschen bekommen über die SoHuWi jeden Monat während der Vegetationsperiode von März bis November drei 10-Liter Säcke Terra Preta, die sie in ihren Gärten ausbringen und nach dem Prinzip der Sukzession nach und nach immer mehr Humus aufbauen.

Holzkohle-Herstellung

Holzkohle-Ernte

Terra Preta ist eine Schwarzerde, die einen erheblichen Anteil Pflanzenkohle enthält und im Zuge ihrer Reifung zunächst eine Fermentierungsphase und danach eine Vererdungsphase durchläuft. Durch die Kohle gibt es in der Erde Milliarden von winzigen Höhlen und Kammern, in die winzige Tierchen und Organismen einziehen, sich dort wohlfühlen und vermehren. So wird die Erde immer lebendiger.
Zudem halten die kleinen Höhlen auch Luft in der Erde. Und Luft ist etwas, was der Erde, die industriell bewirtschaftet wird, förmlich mehr und mehr ausgeht. In den Kammern können auch Wasser und Nährstoffe auf lange Zeit gespeichert werden.

Das alles fördert wiederum die Gesundheit und Widerstandsfähigkeit der Pflanzen, die auf ihr wachsen, sodass wir den Teufelskreis, den unsere industriellen Agrarböden gerade durchlaufen, umkehren in einen Engelskreis (oder wie heißt das? Einen Göttinnenkreis?). Wahrscheinlich heißt es Göttingen-Kreis, denn unsere SoHuWi ist in Göttingen und sie ist, meines Wissens, die erste SoHuWi der Welt.

Und das Beste habe ich noch vergessen: Terra Preta saugt CO2 aus der Luft und bringt den Kohlenstoff wieder dahin, wo er hingehört: nämlich in die Erde, wo er für das Pflanzenwachstum gebraucht wird. Und dort bleibt er. Tausende von Jahren!
Macht es uns nach!!!

Ansprechpartnerin:
Helgard Greve

Kontakt:
Göttingen im Wandel e.V. – eine Transition Town Initiative
Buchenweg 4
37079 Göttingen
hel.greve@t-online.de
Tel: 0551 – 485210

Webseite:
https://humusbildung-goettingen.de/

 

FrohLaWi – solidarische Landwirtschaft für Frohnau und Umgebung

FrohLaWi – solidarische Landwirtschaft für Frohnau und Umgebung

Unsere Erd(im)puls Story:
Gründung einer solidarischen Landwirtschaft, welche das Potential hat, zum Leuchtturmprojekt im Bereich der ökologischen Landwirtschaft zu werden.

Im Oktober 2019 begann an der TU Berlin ein zweisemestriges Projekt für den Studiengang Ökologie und Umweltplanung mit dem Namen „Die große Transformation – Maismonokultur wird zu solidarischer Landwirtschaft und Biodiversitätshotspot“.

Das Stolperfeld: Hier noch mit einer Roggen-Monokultur bepflanzt

Die Gründung des FrohLaWi e.V. am 24.09.2020 in Frohnau

Aus dem Ziel, einen theoretischen Plan für die Nutzungsänderung des Stolper Feldes, eine landwirtschaftliche Fläche in Stolpe (Brandenburg) in der Nähe von Berlin-Frohnau, zu entwerfen, entwickelte sich relativ schnell der Wunsch nach praktischer Umsetzung.

Dafür haben wir die Kernidee entwickelt, auf 50 % der Fläche regionales und biologisches Gemüse anzubauen und die andere Hälfte nach dem Vorbild des Biologen Edward O. Wilson der Natur zu überlassen.
In unserem Fall bedeutet das, dass wir diesen Teil nicht komplett sich selbst überlassen werden, sondern auf der Hälfte des Feldes gezielt die Biodiversität fördern, da diese essentiell für die Stabilität eines Ökosystems ist.

Jetzt, im Dezember 2020, stehen wir vor allem durch die enge Zusammenarbeit mit dem Verein „Vielfalt für das Stolper Feld“ (https://www.stolperfeld.de/) und einem immer schneller wachsenden Netzwerk in Frohnau und Hohen Neuendorf, kurz vor der Realisierung der FrohLaWi.

Uns Studierende hat von Anfang an begeistert, dass das Stolper Feld eine außergewöhnliche Gelegenheit bietet, eine Form der Landwirtschaft umzusetzen, die wir für nachhaltig und zukunftsfähig halten.

Insbesondere durch die direkte Nähe zur Stadt besteht der große Vorteil, dass das Gemüse nicht erst über weite Strecken zu den Supermärkten transportiert werden muss, sondern erntefrisch in Form von Gemüsekisten an die Menschen vor Ort verteilt werden kann.

Besonders wichtig ist für uns auch der Gedanke, die FrohLaWi solidarisch aufzubauen und zusammen mit allen Beteiligten eine gemeinsame Entscheidung darüber zu treffen, wie wir aktiv eine gesunde und ökologische Ernährungsweise mitgestalten können.

Wenn Sie mehr über die FrohLaWi erfahren möchten, können Sie sich gerne auf unserer Webseite umsehen (https://www.frohlawi.de/), unseren Newsletter abonnieren (https://www.frohlawi.de/newsletter/) oder einfach eine E-Mail an info@frohlawi.de schreiben.

Ansprechpartner:
Elisabeth Krämer
info@frohlawi.de

Stolperfeld:
52°65’52.7″N
13°28’01.6″E
(Stolper Heide/Brandenburg, nördlich von Frohnau)

Kontakt:
info@frohlawi.de

Webseite:
https://www.frohlawi.de/
https://stolperfeld.de

Newsletter:
https://www.frohlawi.de/newsletter/